Hard Skills vs Soft Skills – was wirklich zählt

Swantje Reimers
Blog

Hard Skills vs Soft Skills - was wirklich zählt

Zeugnisse und verschriftliche Fähigkeiten im Lebenslauf sind ausschlaggebend für die Einstellung.“

Dies ist, zumindest oft, in den Köpfen der Arbeitnehmer* verankert. Es gilt, mit dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt Schritt zu halten und einem Vergleich standzuhalten. Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter* gibt es jedoch unterschiedliche Ansichten darüber, was für Arbeitgeber wirklich wichtig ist: Sind es wirklich nur die Hard Skills, also die Fähigkeiten, die durch Zeugnisse und Bescheinigungen nachgewiesen werden können?

In diesem Artikel lesen Sie:

  1. Das steckt hinter Hard Skills und Soft Skills
  2. Darauf kommt es bei der Einstellung neuer Mitarbeiter* wirklich an
  3. Sind Soft Skills zukünftig wichtiger als Hard Skills?

Das steckt hinter Hard Skills und Soft Skills

Hard Skills

Unter Hard Skills versteht man die fachlichen Fähigkeiten, erworben durch Aus- und Weiterbildung sowie Berufserfahrung. Die Fähigkeiten sind aktiv erlernbar und – soweit es die Aus- und Weiterbildung betrifft – als Zertifikate sowie Leistungsnachweise belegt. Während der Karriere kommen andere Hard Skills hinzu, die man sich über die berufliche Tätigkeit erarbeitet. Kurz gefasst: Hard Skills beschreiben die eigene fachliche Kompetenz.

Soft Skills

Als Soft Skills werden persönliche Eigenschaften und soziale Kompetenzen bezeichnet. Diese sind eng mit Persönlichkeit und Charakter verbunden und manifestieren sich als Verhalten. Die allgemeinen Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen veranlassen uns, bestimmte Entscheidungen und Handlungen auf emotionaler Ebene zu treffen. Soft Skills hat man entweder von Natur aus oder man entwickelt sie im Laufe seines Lebens durch persönliches Wachstum. Durch Trainings oder gezielte Schulungen kann man sich auch bei den Soft Skills bewusst weiterentwickeln. Typische Soft Skills sind soziale Merkmale wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit oder strukturiertes Arbeiten, aber auch Selbstvertrauen und Selbstdisziplin. Kurz gefasst: Soft Skills beschreiben die zwischenmenschliche Kompetenz.

Fun Fact

Beide Begriffe wurden erstmals in den 1970er und 1980er Jahren im Trainingssystem der US-Army geprägt, als der grundlegende Unterschied zwischen menschlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Qualifikationen nach Art, Herkunft und anhand der Erlernbarkeit untersucht wurde. Später wurden sie von den Personalmanagementsystemen multinationaler Unternehmen und Bildungseinrichtungen übernommen.

Darauf kommt es bei der Einstellung neuer Mitarbeiter* wirklich an

Die Hard Skills des Bewerbers* können vom Unternehmen oder dem Personaler* relativ leicht identifiziert werden. Die Noten aus dem Zeugnis oder Zertifikate über abgeschlossene Kurse geben bereits Auskunft über die vermeintlichen Stärken und Fähigkeiten des Bewerbers*. Die Soft Skills des Bewerbers* sind nicht sofort offenkundig. Sie müssen im persönlichen Gespräch oder im Rahmen von Testaufgaben ermittelt werden. Häufig bieten sich dem Personalprofi* aber auch Signale, die der Bewerber* ausstrahlt und die auf bestimmte Soft Skills Rückschlüsse zulassen, beispielsweise im Bewerbungsschreiben oder im Lebenslauf. Die Fähigkeiten, über die zukünftige Mitarbeiter* verfügen müssen, hängen in hohem Maße von ihrer Job-Position sowie der Unternehmenskultur ab.

Daher sollten Unternehmen und Personaler* sorgfältig überlegen, welche Fähigkeiten für die Besetzung von Stellen erforderlich sind und welche Aspekte berücksichtigt werden sollten. In den meisten Fällen reicht jedoch Fachwissen allein nicht aus, wenn keine Soft Skills vorhanden sind.

Sind Soft Skills zukünftig wichtiger als Hard Skills?

Der „Global Talent Report 2019“ von LinkedIn zeigt, dass mehr als 90% der HR-Experten* der Meinung sind, dass Soft Skills sehr wichtig sind. In einigen Fällen glauben die Befragten sogar, dass Soft Skills wichtiger sind als Hard Skills.

Wir können das aus unserer langjährigen Praxis bestätigen. In der heutigen Arbeitswelt sind Hard Skills in den meisten Fällen Hygienefaktoren, d.h. sie müssen in einer gewissen Ausprägung ohnehin vorhanden sein, damit ein Kandidat* grundlegend in Frage kommt. Über die Einstellung entscheiden letztlich aber die Soft Skills. Sie machen erfahrungsgemäß einen Anteil von 70% unter allen Entscheidungsparametern für oder gegen die Einstellung des Kandidaten* aus.

Häufig erleben wir, dass ein Unternehmen – ausgehend von einem sehr stringent formulierten fachlichen Profil – deutlich von der Wichtigkeit fachlicher Eigenschaften des Kandidaten* abweicht, wenn man im Bewerbungsgespräch persönlich „sofort auf einer Wellenlänge liegt“.

Fazit: Soft Skills dominieren deutlich als Entscheidungsparameter für oder gegen eine Personaleinstellung. Fachliche Defizite können dadurch häufig kompensiert oder später erlangt werden.

*Der Einfachheit halber wurde stets die männliche Form gewählt, die weibliche Form ist selbstverständlich mitgemeint.

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